Gastwerk Hotel Hamburg
Beim Alten Gaswerk 3
22761 Hamburg
Ja, die aktuelle Situation der Wohnungswirtschaft ist durch deutlich gestiegene Baukosten schwieriger geworden. Die Herausforderungen der Energiewende sind hinzugekommen. Die Herausforderung aber bleibt die gleiche: soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Prosperität und Energiewende bedingen einander. Der Politik müssen wir immer wieder sagen: Wer fordert, der muss auch auskömmlich fördern! Die Energiewende im Bereich des Wohnens ist eine besonders schwere Herausforderung für Mieter und Vermieter. Wer glaubt, die Kosten des Klimaschutzes auf diese abwälzen zu können, der wird rasch merken, dass der Widerstand unter den Menschen massiv zunehmen wird.
Der Klimaschutz, so notwendig er ist, wird am Ende nur erfolgreich umgesetzt werden können, wenn er die Menschen finanziell nicht überfordert. Die am Gemeinwohl orientierten Wohnungsunternehmen wiederum dürfen nicht durch (zu) hohe Anforderungen daran gehindert werden, Wohnungen zu bezahlbaren Mieten anzubieten – und neue Wohnungen zu bauen.
Zudem warne ich davor, dass der Staat bis ins kleinste Detail Vorgaben macht, damit erheblichen bürokratischen Aufwand verursacht und technologischen Fortschritt verhindert. Entscheidend ist die Reduzierung klimaschädlicher Emissionen. Es wäre daher sinnvoll, wenn regelmäßig die reale Minderung klimaschädlicher Emissionen der einzelnen technischen Lösungen überprüft würde. Auf Grundlage dieser Ergebnisse kann dann jeder Eigentümer entscheiden, auf welchem Weg er die staatlich vorgegeben Klimaschutzziele erreichen will. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien für eine erfolgreiche Energiewende. Jetzt kommt es darauf an, diese Erkenntnisse mit den Möglichkeiten der Praxis zu versöhnen und einen pragmatischen Weg zu finden. ‚Follow the science‘ gilt auch hier.
Andreas Breitner (Verbandsdirektor bei VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Hamburg - Mecklenburg-Vorpommern - Schleswig-Holstein)